Blockaden zeigen sich oft in prokrastinierendem Verhalten
Von Schreibblockaden kann ich als Texterin ein ganz langes Liedchen singen! Habe ich gerade solch eine Blockade, dann erkennt man das auf jeden Fall daran: Alle fünf Minuten halte ich mich in sozialen Netzwerken auf, kommentiere und “like“, was das Zeug hält, retweete im 5-Sekunden-Takt, was gerade im Stream vorbei kommt oder verteile bunte Bildchen mit mehr oder weniger sinnvollen Zitaten über meine Pinnboards hinweg. Oder dehne auch mal meine Frühstücks- wie Mittagspause ins Unendliche aus.
Und am schlimmsten ist es, wenn ich zeitlich sehr unter Druck stehe und mit diesem prokrastinierenden Verhalten mir noch weniger Arbeitszeit verschaffe. Aber wer kennt das nicht! Meistens liegt es daran, dass zu viele Gedanken in meinem Kopf herumschwirren und ich sie nicht strukturiert zu Papier bringen kann, weil sie in meinen Augen einfach noch nicht perfekt genug sind.
Strategien von anderen Profis
Ich war daher sehr erfreut, als mir vor einiger Zeit der Blogartikel “Profi-Strategien gegen die Schreibblockade“ vom PR-Doktor Dr. Kerstin Hoffmann über den Monitor sauste. Erfahrungsberichte und Tipps von beruflichen Schreibern, wie ich sie genau in diesem Moment suchte. Und siehe da – ich bin mit dieser Schreibblockade nicht allein! Den wertvollsten Tipp, den viele dort angaben, war: Einfach ins Schreiben kommen, ohne sich erst einmal Gedanken um die Formulierung etc. zu machen. Und am besten als morgendliche Übung etablieren, bevor man mit seiner eigentlichen Arbeit beginnt. Gelesen - getan und für wertvoll befunden! Es braucht zwar noch etwas Zeit, so dass es zur Routine wird, aber es ist ein Anfang.
Meine Tipps & Tricks
Im Laufe der Zeit habe ich auch selbst ein paar Strategien entwickelt und möchte sie gerne im Rahmen der “Blogparade gegen die Schreibblockade” von Kerstin Hoffmann weitergeben. Sie beziehen sich insbesondere auf Momente, wenn man an einer Stelle festhängt und die Gedanken in Worten nicht mehr fließen wollen. Ein Tipp ist beispielsweise mit jemanden darüber zu reden, der überhaupt nicht im Thema drin steckt. Manchmal erhalte ich dadurch eine ganze andere Perspektive und entdecke Möglichkeiten, wie ich Aspekte miteinander verbinden kann. Oder es reicht einfach, dass der derjenige gegenüber oder am Telefon einfach nur zuhört, ich mich selbst reden hören und dann zur Lösung komme. Quasi eine Live-Erörterung! Ähnlich verhält es sich auch mit der Aufwasch-Methode, denn wenn ich Geschirr spüle entspanne ich merkwürdigerweise. Die Gedanken können umherschwirren, kombinieren sich neu und ich weiß plötzlich, wie ich den Text anzugehen habe. In allen Fällen gilt: gleich aufschreiben!
Wenn man sich wie ich leicht durch Geräusche ablenken lässt, dann kann es helfen, ein durchgängig monotones Geräusch beim Schreiben zu hören. Darauf bin ich gekommen, als ich vor ein paar Jahren eine Dokumentation mit dem Schriftsteller Jonathan Franzen gesehen habe. Er erzählte, dass er beim Schreiben immer “Pink Noise”, rosa Rauschen, höre. Ich habe mir mittlerweile ein ganzes Spektrum solcher Rauschgeräusche zugelegt und kann es für konzentriertes Scheiben sehr empfehlen. Einfach mal ausprobieren!
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